Die Lady und der Herzog
Regie: Eric Rohmer, Fkr. 2001, 125 min, DF
Lady Grace Elliott, eine glühende Royalistin, lebt im Paris der Revolutionszeit. Einst war sie in Liebe mit Philippe, dem Herzog von Orléans und Cousin des Königs, verbunden. Der Herzog, ein überzeugter Republikaner, engagiert sich aktiv im Nationalkonvent. Über mehrere Jahre verfolgt der Film dieses Verhältnis. Draußen mündet das Aufbegehren des Volkes in den Terror der Jakobiner, aber Grace und Orléans können sich über ihre unterschiedlichen politischen Auffassungen hinweg eine vertraute Freundschaft und Loyalität bewahren. Mit "Die Lady und der Herzog" hat Eric Rohmer einen sehr ungewöhnlichen Film vorgelegt. Kammerspielartig, in ihrer Statik ganz auf das Können der Schauspieler vertrauend, reihen sich die Szenen in nur wenigen Interieurs aneinander, während die "Außenaufnahmen" in gemäldeartige Tableaus einkopiert sind, die ein historisches Paris heraufbeschwören sollen. Darüber hinaus verleiht diese offensichtliche Künstlichkeit dem Film einen naiven Charme und macht umso mehr deutlich, dass es Eric Rohmer nicht um eine emotionale Überwältigung des Zuschauers im historischen Gewand geht, sondern um eine intelligente Auseinandersetzung mit der Geschichte.