Emporte-Moi
Regie: Léa Pool, Kanada 1999, 91 min, OmU (Französisch), keine FSK
Quebec in den frühen 60er Jahren. Aus den Ferien bei den Großeltern kehrt die junge Hanna zurück nach Montréal. Zu Hause muß sie sich nicht nur mit den Widrigkeiten der Pubertät auseinandersetzen, sondern auch mit dem konfliktreichen Alltag ihrer jüdisch-katholischen Familie. Der Vater wartet verbittert auf den Durchbruch als Schriftsteller, die Mutter wird durch die harte Arbeit in der Näherei aufgerieben. Zuspruch findet Hanna bei ihrem Bruder Paul, der sich als Musiker versucht, sowie ihrer Klassenlehrerin, mit der sie die Leidenschaft für Jean-Luc Godards „Vivre sa vie“ teilt. Dessen Hauptdarstellerin Anna Karina wird zur unorthodoxen Vorbildrolle für Hanna, die ebenso mutig beginnt, ihr Leben nach eigenen Regeln zu gestalten. Léa Pools poetische Geschichte eines Erwachsenwerdens ist zugleich eine vielschichtige Hommage an das Kino der Novelle vague, in dem die eigensinnige Heldin Hanna Anleitungen zum kreativen Widerstand findet.
Frankokanadisches Filmfest
Vom 19. bis 21. März 2004 werden Junge Filmemacher aus Quebec im Rahmen eines Filmfestes bei uns ihre Arbeiten vorstellen. In Vorbereitung dieser Tage präsentieren wir bis dahin verschiedene „größere“ frankokanadische Kinoproduktionen.