Der Sohn der Braut
Regie: Juan José Campanella, Arg./Sp. 2001, 123 min, OmU (Spanisch), FSK o. A.
Raphael ist Anfang 40 und führt ein reichlich hektisches Leben, in dem er versucht, das von seinem Vater übernommene italienische Restaurant durch die finanziellen Engpässe der argentinischen Wirtschaftskrise zu lotsen. Darüber zerbrach seine Ehe, für die halbwüchsige Tochter findet er nur wenig Zeit, und auch in der Beziehung mit der etwas jüngeren Naty bleibt Raphael auf Distanz. Allerdings empfindet er zu seinem Vater eine starke Zuneigung und verspricht schließlich seine Unterstützung für dessen romantischen Plan, die Mutter, die inzwischen wegen ihrer Alzheimererkrankung in einem Heim lebt, doch noch kirchlich zu heiraten. Leider droht das Vorhaben an der Bürokratie zu scheitern, und Raphael wird von einem Herzanfall überrascht, den er knapp überlebt. Es sind die langen Stunden auf dem Krankenlager, die ihn schließlich zu der Erkenntnis führen, dass in seinem Leben einiges im Argen liegt… Es liegt wohl an der gelungenen Kombination aus den sympathischen und ganz alltäglichen Charakteren, einem leicht melancholischen, nachdenklichen Grundton, der sich auch Sentimentalitäten erlaubt und den zahlreichen komödiantischen Elementen der Geschichte, die "Der Sohn der Braut" zu einem Kinoerfolg in der spanischsprachigen Welt werden ließen und dem Film im letzten Jahr auch die Oscar-Nominierung eingebracht hat.