God is Not Working on Sunday
Regie: Leona Goldstein, Ruanda 2015, 83 min, OmU (diverse), keine FSK
Nur 20 Jahre nach dem Genozid gilt Ruanda als eines der progressivsten Länder des afrikanischen Kontinents: Schnelles wirtschaftliches Wachstum, führend in IT-Technologie und das erste Land der Welt, das von einer Mehrheit an Frauen regiert wird. Der Film begleitet die beiden ruandischen Aktivistinnen Godelieve und Florida dabei, wie sie sich gemeinsam dafür engagieren, die Traumata des Völkermords zu überwinden und für sich und andere Frauen selbstbestimmte, neue Räume zu schaffen. Nicht nur um „das Weiterleben“ lebbar zu machen, sondern um gut zu leben! Trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe, die sie während des Genozid auf beiden Seiten des Konfliktes stehen ließ, kämpfen diese beiden Frauen heute für ein gemeinsames Ziel: Versöhnung, Geschlechtergerechtigkeit und Stärkung der politischen Selbstbestimmung von Frauen. Damit stehen die beiden für Tausende von Frauen in Ruanda, denen es ohne finanzielle Mittel oder eine spezifische Ausbildung gelang, ein unabhängiges Frauen-Netzwerk aufzubauen. Heute sind sie es, die den sozialen Wandel im Post-Genozid Ruanda vorantreiben. Welchen Einfluss hat eine von Frauen dominierte Politik auf die Lösungsstrategie des Konfliktes? Wie geht die Generation junger Ruander_innen mit den Nachwirkungen des Krieges und den sexualisierten Kriegsverbrechen um? Die filmische Langzeit-Dokumentation erzählt von der Transformation aus der Schockstarre in Aktivismus und politische Partizipation.
Anschließendes Filmgespräch mit Leona Goldstein, Regisseurin des Films.
Eine Veranstaltung von Medinetz Rostock e. V.
Eintritt gegen Solibeitrag