War Requiem in Peenemünde
Regie: Jörg Herrmann, BRD 2003, 80 min, keine FSK
Am 3.Oktober 1942 startete von Peenemünde die erste Rakete in den Weltraum. Auch wenn dieser Ort von einigen als Wiege der Raumfahrt gefeiert wird, hatte die damalige Rakete die Aufgabe, 1000 kg Sprengstoff möglichst weit in Feindesland zu transportieren und ging als V(ergeltungswaffe) 2 in die Analen ein. An diesem und anderen Projekten arbeiteten damals bis zu 15 000 Menschen im Norden der Insel Usedom. Fast auf den Tag genau, nur 60 Jahre später, fand am gleichen Ort, nämlich in der Turbinenhalle des ehemaligen Peenemünder Kraftwerkes, ein anderes großes Ereignis statt. Das „War-Requiem“ von Benjamin Britten, komponiert zur Wiedereinweihung der durch deutsche Bomber zerstörten Kirche in Coventry wird von ca. 350 Musikern vor über 1000 Besuchern, unter ihnen M. Gorbatschow, J. Rau, ehemalige Kosmonauten und Botschafter der Alliierten, aufgeführt. Es soll ein Zeichen der Versöhnung gesetzt werden. Im Film wird zu der Musik und den aufführenden Künstlern ein Bogen von den damaligen Arbeiten bis zu der heutigen Ruinenlandschaft gespannt. Prominente Interviewpartner äußern sich zu Fragen der Verantwortung des Wissenschaftlers/Ingenieurs, zum Zusammenhang von Leid und Kunst und der Bedeutung der Rakete für die Weltpolitik des verflossenen Jahrhunderts
Am 28.10. in Anwesenheit von Regisseur Jörg Herrmann.