Wadim
Regie: Carsten Rau/Hauke Wendler, BRD 2011, 90 min, FSK 12
1992 kommt Wadim mit seinen Eltern aus Lettland nach Hamburg. Der damals Sechsjährige geht zur Schule, hat Freunde, lebt ein normales Leben. Doch seine Eltern erhalten nie das Bleiberecht, die Abschiebung droht über Jahre. 2005 mitten in der Nacht ist es ganz abrupt
soweit. Während die Mutter sich die Pulsadern aufschneidet und der Vater im Gefängnis landet, wird der 18-jährige Wadim noch am gleichen Tag abgeschoben. Mit 10 € in der Tasche landet er in Riga, wo er nie gelebt hat und keinen kennt. Fünf Jahre sucht er ein Zuhause, erst in Riga, dann auch in Frankreich, Belgien, der Schweiz. Bei seinem letzten illegalen Besuch in Hamburg 2010 nimmt er sich das Leben.
Im Anschluss an den Film Gesprächsrunde zur Situation von Flüchtlingen in Mecklenburg-Vorpommern mit Betroffenen, VertreterInnen des Medinetzes Rostock (www.medinetz-rostock.de ), der Stop-It-Kampagne und der Antirassistischen Initiative Rostock.