Verrückt nach Paris
Regie: Eike Besuden, Pago Balke, BRD 2001, 90 min
Hilde, Philip und Karl leben in einem Heim für Behinderte in Bremen. Die resolute Hilde hilft dort in der Küche, während Philip und Karl in einer betreuten Werkstatt Holzspielzeug herstellen. Aber natürlich läuft das Leben nicht frei von Konflikten. Ihr Betreuer Enno ist in letzter Zeit mächtig gereizt, Philip hat einen heftigen Streit mit seiner Freundin Vanessa, und Karl wird die Chance vermasselt, einen Job außerhalb des Heims zu bekommen. So sind alle reichlich frustriert, und als die Heimbewohner eine Wanderung ins Watt machen sollen, setzen sich die drei einfach ab. Auf eigene Faust wollen sie einen Ausflug nach Köln unternehmen. Allerdings bringen Pleiten und Zufälle die Planung der Helden so durcheinander, dass aus dem Tagestrip bald eine abenteuerliche Reise wird… Im diesem Film sind die "normalen" Leute mit professionellen Schauspielern besetzt, aber die eigentliche Attraktion stellen die drei Hauptdarsteller Paula Kleine, Frank Grabski und Wolfgang Göttsch dar, die bereits über langjährige Theatererfahrungen aus dem Projekt "Kunst und Psychiatrie" der Bremer Blaumeister-Ateliers verfügten. Der Enthusiasmus und die Freude, mit denen sie die drei Hauptfiguren verkörpern, überträgt sich geradezu auf den Zuschauer. "Verrückt nach Paris" war ein (vor allem finanziell) gewagtes Experiment im Rahmen integrativer Projekte, aber entstanden ist einer der erfrischendsten und amüsantesten Kinofilme der letzten Zeit.