Geh und lebe
Regie: Radu Mihaileanu, Fkr. 2004, 144 min, DF (teilw. untertitelt), FSK 12
Eine Mutter trennt sich von ihrem 9jährigen Sohn, damit er überleben kann. Sie, eine äthiopische Christin, gibt ihn als Juden aus und schickt ihn nach Israel. Eine Rettungsaktion jüdischer Äthiopier soll auch ihn vor dem sicheren Hungertod bewahren. In Tel Aviv muss er seine Wurzeln verleugnen und eine neue Identität annehmen. Ab jetzt wird er Salomon heißen, Schlomo genannt. In der fremden Umgebung ist er zunächst sehr allein. Eine jüdische Familie adoptiert ihn und bemüht sich um sein Vertrauen. Schließlich lässt er sich auf diese Menschen ein, sein Geheimnis behält er jedoch für sich. Er wächst auf mit der Angst, das Land verlassen zu müssen, wenn jemand erfährt, dass er kein Jude ist. Schlomo lernt leben und lieben. Doch die Last seines Geheimnisses begleitet ihn. Immer wieder schreibt er seiner Mutter. Der Tag rückt näher, an dem er sein Schweigen brechen muss, denn auch seine Frau ahnt nicht, wer er wirklich ist. Regisseur Radu Mihaileanu («Zug des Lebens») hat sich in einer gefühlvollen epischen Erzählung einer der spektakulären Einwanderungsaktionen des jüdischen Staates zugewandt, wobei der Film weniger ein politisches Bekenntnis darstellt, sondern psychologisch genau eine Kindheit in der Fremde schildert.
Panorama Publikumspreis, Preis der ökumenischen Jury - Berlinale 2005