Gefangen im Kaukasus
Regie: Sergej Bodrov, Kasachstan/Rußland 1996, 98 min, OmU (Russisch, Tschetschenisch)
Seit langem setzen die in den unzugänglichen Gebieten des Kaukasus lebenden Völker den Unterwerfungsversuchen der russischen Zentralgewalt ihren Widerstand entgegen. Hass und Feindschaft haben die Menschen über viele Generationen verinnerlicht. Schon Leo Tolstoj schildert diesen Konflikt in einer Novelle, deren Handlung Sergej Brodov für seinen Film in die Gegenwart verlegt hat. Zwei russische Soldaten werden in einem tschetschenischen Bergdorf gefangengehalten. Der Patriarch des Dorfes will sie gegen seinen Sohn austauschen, der der russischen Armee in die Hände gefallen ist. Doch der Krieg findet fern des abgelegenen Gebirgstales statt, und so beginnt ein langsames Kennenlernen zwischen Bewachern und Geiseln, in dessen Verlauf aus den Feinden Menschen werden. "'Gefangen im Kaukasus' ist kein Kriegsfilm, sondern ein stilles, eindringliches Drama, das seine Spannung aus der Konzentration auf die zentralen Figuren und ihre Entscheidungen bezieht.
Publikumspreis und Preis der FIPRESCI-Jury Cannes 1996, Oscar-Nominierung 1997Woche des sowjetischen Films