Der rote Elvis
Regie: Leopold Grün, BRD 2007, 90 min, FSK 6
Der Sänger und Schauspieler Dean Reed war befreundet mit Salvador Allende und Yasser Arafat, protestierte auf der ganzen Welt gegen Militärdiktaturen und den Vietnamkrieg, drehte Spaghettiwestern in Italien, tourte durch die Sowjetunion, sang Country-Schlager im DDR-Fernsehen und ließ sich mit Maschinengewehr im Libanon ablichten. In einer Kleinstadt Colorados aufgewachsen, produzierte er als junger Mann Singles, die ihn in Südamerika populär machten. Dean Reed war Cowboy und Entertainer, Frauenschwarm und Friedenskämpfer. Als er 1972 in die DDR zieht, ist der Amerikaner ein gefeierter Star des Sozialismus. Regisseur Leopold Grün zeichnet mit viel Respekt die Persönlichkeit Dean Reeds und enthält sich Spekulationen um den frühen Tod des Künstlers 1986. Er spürt der Tragik einer Biografie nach, in der ehrliches Engagement für die Gerechtigkeit, politische Naivität und Lebensfreude auf die ideologischen Kämpfe der Nachkriegszeit und den Alltag der DDR trifft.