Das wahre Leben
Regie: Alain Gsponder, BRD 2006, 103 min, FSK 12
Vater Roland (Ulrich Noethen) arbeitet täglich 14 Stunden und sieht seine Familie kaum. Mutter Sybille (Katja Riemann) flüchtet sich in ihre Arbeit als Galeristin, und Charles, der 19jährige Sohn, kämpft gegen die Wirren seiner Sexualität. Mittendrin sitzt der junge, von allen vergessene Linus in seinem Zimmer und bastelt Bomben, denen die Gartenskulpturen der Nachbarschaft zum Opfer fallen. Alles gerät ins Wanken, als Roland seinen Posten im Risikomanagement eines Großkonzerns verliert und fortan tatenlos zu Hause sitzen muss. Der ausgebremste Macher tritt mit seinem heimischen Aktionismus eine Krise los, die nicht nur die Distanz zu seinen Nächsten offenbart, sondern auch einiges in Trümmern gehen lässt. „Zwischen wohldosierter Überspitzung und diskreter Wahrhaftigkeit, zwischen ironischem Witz und herzzerreißender Traurigkeit entwirft der Schweizer Alain Gsponder zusammen mit seinem großartigen Schauspielerensemble ein Bild der brüchigen bürgerlichen Familie in der Zerreißprobe.“ (epd film)